Vielschichtig – Martha’s Colheita Port


© monica749 Pixabay

Vintage Port kennen viele Weintrinker, Colheita dahingegen, ist weitgehend unbekannt, ebenso welcher Portweintyp das ist. Seine bräunliche Farbe, weist ihn als Port vom Typ Tawny aus und da das portugiesische Wort Colheita Ernte bedeutet, ist ein Colheita Port also ein Tawny, der den Trauben eines einzigen Jahrgangs entstammt. Sozusagen also ein Jahrgangs-Tawny, so wie der Vintage Port ein Jahrgangs-Ruby ist. Während aber die dunkel- bis schwarzroten Portweine vom Typ Ruby in großen Fässern mit wenig Kontakt zu Luftsauerstoff ausgebaut werden, reifen die meist bernstein- bis mahagonifarbenen Portweine vom Typ Tawny in kleinen Holzfässern mit Kontakt zu Luftsauerstoff. Colheita muss mindestens sieben Jahre im Fass reifen, tut dies jedoch meist länger bevor er auf Flaschen gefüllt wird. Dabei soll der Wein Aromen eines gereiften Tawny mit jahrgangtsypischer Ausprägung zeigen.

Ähnlich unbekannt wie Colheita ist auch der Hersteller Martha’s. Der in Santa Marta de Penaguião ansässige Betrieb produziert in der sechsten Generation Wein, besitzt jedoch schon seit 1727 Weinberge. Trauben für die Weine liefern derzeit die vier, in Douros westlichstem Weinbaudistrikt Baixa Corgo gelegenen Weingüter der Familie Marta. In Portugal ist Martha’s bekannt, liefert die Firma doch die offiziellen  Portweine der Fußballclubs Benfica Lissabon und FC Porto. Auch in China genießt Martha’s in Weinkreisen eine gewisse Bekanntheit, wurde ihr 20 years Tawny dort nicht nur mit Gold prämiert, sondern belegte auch Platz 7 bei der Wine in China Top 100. Der verkostete Colheita Port 2006 von Martha’s reifte acht Jahre im Holzfass, bevor er 2015 abgefüllt wurde. Bei Colheita muss auf dem Etikett neben dem Erntejahr auch das Jahr der Abfüllung angegeben werden, da er am besten im Jahr nach Abfüllung getrunken werden sollte. Bei bei guten bis sehr guten Qualitäten ist auch eine spätere Flaschenöffnung nach 3 – 5 Jahren möglich.

Colheita 2006, Martha’s (Verkostet)
In der Farbe mittelbraun. In der Nase Orange, dunkle Fass- und würzige Noten. Im Mund dunkle Dörrpflaume, Orangenwürze, Kräuter, etwas Kaffe, Piment und leicht medizinale Noten, dezente Süße, feine präsente Säure, die neben feiner Würze und grazilen Holznoten im sehr langen Abgang vertreten ist. Sehr guter Wein.

 

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