Spätlese – Auslese

Spätlese

Spätlese Auslese Oechsle
Bestimmung der Oechslegrade mit dem Refraktometer (© DWI)

Die Spätlese, eine bekannte Klasse der deutschen Prädikatsweine, gibt es trocken und restsüß. Die restsüße Version vereint Eleganz und Fruchtigkeit und zeigt meist ein ausgesprochen schönes Spiel von Süße und Säure.

Rund 70 Weißwein- und über 30 Rotweinsorten sind in Deutschland zur Erzeugung von Spätlesen zugelassen. Das Mindestmostgewicht liegt in fast allen Anbaugebieten, abhängig von der Rebsorte, bei 80 bis 90 Oechsle. Baden schreibt bis zu 95 Oechsle vor. Weine aus Trauben mit weit höheren Oechslegraden, können als Spätlese deklariert werden, obwohl sie vom Mostgewicht her Auslesen oder gar Beerenauslesen entsprächen.

Es gibt viele hervorragende Spätlesen, sehr bekannt sind restsüße Rieslinge von der Mosel, mit niedrigem Alkohol, die mit delikaten, fruchtigen, mineralisch unterlegten Noten aufwarten und ihre Süße wunderbar mit ansprechender Säure balancieren.

Serviertemperatur    8° – 11° C

Auslese

Auslesen, die wie Spätlesen, trocken und restsüß ausgebaut werden können, sind die nächst höhere Kategorie der Prädikatsweine. Für eine Auslese müssen die Trauben  ein höheres Mostgewicht aufweisen, welches, – mit Ausnahme von Baden, das bis zu 105 Oechsle verlangt -, bei  88 bis 100 Oechsle liegt. Es werden nur vollreife Trauben geerntet, unreife Trauben werden von Hand ausgelesen. Auch von Edelfäule (Botrytis) befallene Trauben dürfen im Lesegut sein. Viele Auslesen sind jedoch ohne, oder nur einem geringen Anteil edelfauler Trauben gekeltert.

Bei den Auslesen ist in Deutschland der Riesling die vorherrschende Rebsorte, wenngleich Ausleseweine von ebenso vielen unterschiedlichen Rebsorten wie die  Spätlesen hergestellt werden darf. Riesling-Auslesen sind leicht im Alkohol, extraktreich, fruchtig, aromatisch, mineralisch, mit einer frischen Säure, harmonisch süß und sehr ausgewogen.

 Serviertemperatur   10° – 12° C

Verkostungen von Spätlese und Auslese