Tinta Negra Mole, eine relativ neutrale, dünnschalige Rotweinsorte, ist die auf der ganzen Insel am meisten angebaute, zur Madeira-Produktion zugelassene Sorte. Sie wird zur Herstellung der preiswerteren trockenen, halbtrockenen, mittelsüßen und süßen Varianten des Madeira genutzt. Bei rein aus Tinta Negra Mole hergestellten Weinen darf die Rebsorte nicht am Etikett ersichtlich sein. Die klassischen edlen Rebsorten Sercial, Verdelho, Bual und Malmsey sind Weißweinreben.
Sercial, in Portugal aufgrund seiner hohen Säure Esgana Cao (Hundewürger) genannt liefert, bei einem Restzucker (RZ) zwischen 8 und 25 Gramm, den leichtesten und trockensten Madeira. Die empfindliche, ertragsarme Rebsorte wird selten angebaut und reift lange in den höheren, kühleren Lagen an der Nordküste. Die Weine sind meist blass bernsteinfarben und zeigen im Geschmack neben den typischen Madeiranoten Ananas, Birne und etwas Grapefruit.
Die in Mittellagen häufig an der Nordküste gedeihende Sorte Verdelho ergibt einen halbtrockenen Madeira mit 25 – 40 g Restzucker und Aromen von Steinobst, Quitten und manchmal auch von Zitrusfrüchten.
Die amber-weißen kleinen Beeren des Bual reifen in niedrigen bis mittleren Höhenlagen, meist an der Südküste und erbringen kräftige, halbsüße Weine (40 – 60 g RZ) mit hoher Säure sowie Aromen von beispielsweise Walnuss, Kräuter, Malz oder Nougat.
Malvasia Candida (Malmsey) ist vorwiegend im Süden in Meeresnähe zu finden, jedoch auch in niedrigeren, sonnigen Lagen des Nordens. Die spät reifende, kraftvolle Rebsorte wird süß ausgebaut (60 – 120 g RZ) und zeigt neben einer rauchigen Komplexität auch Aromen von Feige, Pflaume und Toffee.
Zu den edlen Sorten zählt auch Terrantez, diese ist jedoch kaum mehr auf der Insel anzutreffen, wenn dann meist in Flaschen älterer Jahrgänge. Als weichere Alternative zu Tinta Negra Mole existieren die ebenso selten anzutreffenden dunklen Sorten Bastardo und Complexa.
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