Online-Angebote süßer Weine unter der Lupe (Teil 2)

Nachdem der Hawesko Holding SE gehörende Online-Marktplatz WirWinzer im ersten Beitrag zu Online-Weinhändlernim ersten Beitrag zu Online-Weinhändlern mit einem sehr guten Süßweinangebot punkten konnten, stehen heute die Auftritte von Jacques’ Weindepot und der HAWESKO GmbH, sozusagen auf dem Prüfstand.
Beide gehören ebenfalls zur Hawesko Gruppe und nehmen im Ranking der besten Weinhändler Deutschlands 2023 die Plätze 8 und 3 ein und beide verkaufen online Weine.

Jacques‘ Weindepot

Jacques’ Weindepot ist bundesweit mit etwa 280 Depots vertreten, – eine geografische Repräsentanz, die kein anderer Online-Händler des Rankings in diesem Maß zu bieten hat. Zudem hat Jacques’ Weindepot als USP (Unique Selling Proposition) immer noch die Aussage: Probieren wie beim Winzer, was einen ganz anderen Schwerpunkt, insbesondere auch hinsichtlich der Kundensegmentierung setzt. Online wird man deswegen auf der Website von Jacques’ Weindepot, falls man die Standortortung deaktiviert hat, zur Standortfreigabe gebeten, um das nächstgelegene Depot zu finden.

Süße Weine sind im Hauptmenü nicht zu finden. Sucht man nach süße Weine, werden 249 süße Weine ausgewiesen, die man zwar laut dem Button Weitere Filter nach Rebsorten, Ländern, Regionen, Preis, Alkohol, Säure und auch Restzucker sortieren kann, – was für den Restzucker jedoch nur sehr bedingt zutraf,  war er doch auf maximal 7,2 g/l zu justieren und führte deshalb zu keiner Anzeige irgendeines süßen Weines. Die Analyse des Restzuckers von  25 der 249 angeblich süßen Weine mit Hilfe der angeführte Produktdetails, ergab  19 trockene Weine und 6 halbtrockene Weine. Auch die Suche nach Spätlese (133 Ergebnisse) oder Auslese (64) führte zu ähnlichen Ergebnissen.

Fazit: Jaques’ Weindepot scheint für einen Süßweinkauf online, insbesondere der Suche nach süßen Weinen nicht sehr geeignet. Die Tatsache, dass die Anzahl der angezeigten Weine mit 12 pro Seite nicht erhöht werden kann und die stete Rückführung auf die allererste 12er-Seite nach Aufruf von Details eines Weins von Interesse, gestaltet den Aufenthalt auf der Webseite nicht gerade angenehm. Am besten ist es da wohl, sich beim Süßweinkauf in einem der Depots beraten zu lassen.

 

HAWESKO

HAWESKO oder genauer Hanseatisches Wein- und Sekt-Kontor HAWESKO GmbH gehört auch zur Hawesko Holding SE. Anders als Jacques’ Weindepot hat es aber keine Filialgeschäfte. Rund 5000 Stillweine, rot, weiß und rosé, sowie 465 Schaumweine weist die Webseite von HAWESKO aus. Klappt man das Hauptmenü zur Gänze aus so findet man die Menüpunkte Dessertwein (23 Weine), Portwein (78) und Sherry (8 süß). Mit dem Filter Geschmack kann man süße Weine nach den Kategorien halbtrocken, feinherb, fruchtsüß, lieblich, süß und edelsüß auflisten.  Insgesamt werden 351 süße Weine angeführt, – 146 davon sind halbtrocken, der Rest feinherb bis edelsüß. Eine Suche auf der Webseite mit süße Weine bzw. Süßwein oder auch süß liefert dahingegen nur  überwiegend trockene Weine. Die Preise starten bei 5 € pro 0,75 l- Flasche für einen süßen Lambrucsco und enden bei 529 € für eine Auslese vom Moselriesling.

Läßt man die halbtrockenen Weine außen vor, so stammen etwas über 40% der süßen Weine (feinherb bis edelsüß) aus Deutschland. Portugal (30%) ist gut mit Portweinen und wenigen Madeiras vertreten. Wesentliche Süßweine Frankreichs (10%) und Italiens (6 %) werden durch einige wenige Weine aus Spanien, USA, Österreich, Ungarn und Südafrika komplettiert. Informationen zum jeweiligen Wein findet man detailliert in einer Übersicht unter den Punkten: Auszeichnungen, Der Winzer, Die Herkunft, Die Rebsorte und Steckbrief.

Fazit: HAWESKO bietet ein sehr solides Angebot an Süßwein, das sich mit Filtern und Suchen (Auslese, Kabinett, …)  gut einschränken läßt. Deutschland und Portugal sind sehr gut vertreten, ergänzt durch wesentliche Süßweine anderer Länder.

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