Toskanische Spätlese – Il Muffato

Landschaft bei Montepulciano © Hans Bischoff Pixabay

Der häufigste und bekannteste Süßwein der Toskana ist zweifelsohne der Vin Santo in all seinen Spielarten. Laut Produktionsvorschriften für Weine der IGT  Toscana (Indicazione Geografica Tipica) dürfen aber auch andere Süßweine produziert werden. Theoretisch könnte aus jeder der  87 in der Toskana zugelassenen Rebsorten entweder ein Passito, also ein süßer Wein aus angetrockneten Trauben oder eine Vendemmia Tardiva aus überreifen Trauben gewonnen werden.

Wir haben einen Süßwein vom Typ einer Vendemmia Tardiva verkostet, den Il Muffato 2020 des unweit Montepulciano gelegenen Weinguts Canneto. Der Wein hat seinen Namen wohl von den überreifen, von Botrytis befallenen Trauben, denn Muffa nobile heißt die Edelfäule auf Italienisch.
Der Il Muffato wird aus den Rebsorten Malvasia, Petit Manseng, Riesling und Traminer hergestellt. Die Trauben werden im Dezember gelesen, – nach der Entwicklung einer Edelfäule. Nach der Pressung der Trauben wird der Most mit Reinzuchthefen temperaturkontrolliert bei 18° C vergoren, danach 18 Monate in französischen Eichenfässern ausgebaut und nach der Abfüllung mindestens 6 Monate in der Flasche gereift. Am besten schmeckt der Il Muffato bei etwa 14°C.

Il Muffato 2020, Canneto (Verkostet)
Hell goldgelb im Glas. In der Nase zarte, etwas buttrige Melone und kräuterige Noten, am Gaumen etwas Botrytis, sehr kräuterig und zart bitter, leicht wärmend, jedoch zupackend, mit guter Struktur und einem mundfüllenden guten langen Abgang. Sehr guter Wein.

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