Falkenstein – Alte Reben aus dem Großschock


Einen Riesling Kabinett vom Hofgut Falkenstein hatte Hans als Abschluss der Weinverkostung vorgesehen, genauer gesagt den Riesling Kabinett Krettnacher Euchariusberg Alte Reben 2019 aus dem Fuder Gisela, ersichtlich an der fettgedruckten 8 in der AP-Nummer. Zwei Flaschen hatte Hans von den jährlich nur rund 1200 abgefüllten Flaschen erhalten, – denn nachgefragt sind die Flaschen. Auf Hofgut Falkenstein verstehen es Erich Weber und sein Sohn Johannes exzellente Rieslinge zu produzieren. Die Trauben für den Riesling Kabinett im Fuder Gisela kommen von überwiegend wurzelechten 70 bis 80 Jahre alten Reben aus einem Bereich Großschock, auch Kruschock genannt, in der Lage Euchariusberg. Eine Lage, die schon um 1830 zusammen mit Scharzhof und Grünhaus bei den preußischen Besteuerungsätzen von Weinbergen einen Sonderstatus hatte. Scharzhofberg und Großschock haben auch sehr ähnliche Böden: Grauer Schiefer, Quarz und harte quarzithaltige Sandsteine.

All dies sehr vielversprechend! Erfüllt hat der Wein das, – aber so richtig erst nach zwei Tagen bei der Nachverkostung. Da hat sich gezeigt, was viele schon immer sagen, welche Wandlungsfähigkeit jüngere Weine mit Potential bei Belüftung zeigen können.

Riesling Kabinett Krettnacher Euchariusberg Alte Reben 2019 AP-8 Gisela, Hofgut Falkenstein (Verkostet)
In der Nase zu allererst die Anmutung von eben erst angetrocknetem Fensterkitt, hinterlegt mit vegetabil-floralen Noten, im Mund würzig und kräuterig, schiefersteinig, mit Anklängen von Gemüse, zarter Gerbstoff, sehr komplexer Wein, in keinem Moment süß wirkend, feine Säure, die den Wein nicht beherrscht, wohl aber zu seiner Tiefe beiträgt. Ewig langer Abgang, in dem der Wein extrem kühl nachhallt. Hervorragender Wein.

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