Schon seit seit rund 4600 Jahren gibt es Weinbau in China. Derzeit sind knapp 900.000 Hektar mit Reben bestanden. Der größte Teil von rund 800.00 Hektar wird allerdings zur Erzeugung von Rosinen genutzt, – nur etwa 100.000 Hektar für den Weinbau. Auf dieser Fläche werden in 11 Weinbaugebieten etwa 15 Millionen Hektoliter Wein hergestellt, – überwiegend von roten Sorten.
Der sich schnell entwickelnde Weinbau in China hat westliche Winzer und Investoren, wie Lenz Moser, LVHM (Louis Vuiton, Hennessy-Moet) oder Rothschild (Château Lafite) ins Land gebracht und damit auch Kow-How, was sicher auch zur önologischen Weiterentwicklung beigetragen hat.
Während der rote, von LVHM in China produzierte Ao Yun in Europa für 300 € pro Flasche ein zahlenmäßig großes Käuferpotential hat, ist dieses in China wesentlich kleiner, sind doch nur 3% der Bevölkerung, also 40 Millionen Chinesen Weintrinker. Gern scheinen diese jedoch auf alle Fälle kanadischen Eiswein zu trinken, ist China doch der größte Exportmarkt für Eiswein aus Kanada.
Chinas wachsende Vorliebe für Eiswein hat in den nördlichsten Provinzen Heilongjiang und Jilin des Landes zu einem Anstieg der Zahl der Winzer geführt, die Eiswein bzw. Süßwein produzieren. Auch andere chinesische Weinbaugebiete, darunter die nördlich gelegene Provinz Liaoning, schon bisher die Region mit der größten Eisweinproduktions des Landes, profitiert davon.
Dort genauer, gesagt in der Region Hengren produziert seit nunmehr etwa 60 Jahren die Wunv Shan Milan Wine Company Eiswein. Wir haben den Roter Eiswein 2019 des Weinguts verkostet, einen Eiswein, welcher die geschützte geographische Angabe (g.g.A) Hengren trägt.
Eiswein muss dabei aus natürlich am Rebstock gefrorenen Trauben hergestellt werden und gemäß den chinesischen Vorschriften ist keine Chaptalisierung zulässig. Die Lese muss von Hand, bei Temperaturen von – 8°C und darunter erfolgen, der Alkoholgehalt zwischen 9 % und 14 % und der Zuckergehalt bei über 150 Gramm pro Liter liegen.
Wunv Shan Roter Eiswein 2019, Wunv Shan Milan Winery (Verkostet)
Braunfarben im Glas, rund im Geruch mit Dörrpflaume sowie anderen Trockenfrüchten, gut spürbare, nachhaltige Säure, welche die Süße gut balanciert, dazu zarte Kräuternoten, die im langen Abgang den Ton angeben. Mittlere Komplexität. Guter Wein.