Der Pedro Ximénez Sherry gehört zu den süßesten Weinen der Welt. Für seine Herstellung wird ausschließlich die Rebsorte Pedro Ximénez verwendet. Dafür werden die überreifen Trauben nach der Ernte an der Sonne getrocknet, wodurch sich nicht nur der Zuckergehalt, sondern auch die Aromastoffe und zugleich auch der Anteil der Säure erhöht. Ebenso wird Moscatel-Sherry hergestellt. Diese beiden Weine sind sogenannte Vinos dulces naturales und unterscheiden sich in ihrer Herstellung grundlegend von den anderen drei süßen Sherrytypen Cream, Pale Cream und Medium. Diese werden alle aus der Rebsorte Palomino Fino hergestellt und entstehen durch den Verschnitt mit natursüßen Weinen – den eben erwähnten Vinos Dulces Naturales – oder manchmal mit konzentriertem Most.
Der Zuckergehalt des Most dieser Vinos Dulces Naturales ist oft so hoch, dass die Hefen Schwierigkeiten bei der Gärung haben, sprich die Gärung kommt nur langsam in Gang oder/und bricht bald ab. Meist wird bereits kurz nach Gärungsbeginn Weingeist zugesetzt. Dann beginnt die Reifung des Weins an der Luft. Dies führt zu einer meist sehr dunklen Färbung der Weine. Wir haben den 12 Jahre in de Solera gereiften Pedro Ximénez Sherry Bertola von Diez-Mérito verkostet. Die Bodegas Diéz-Mérito, hervorgegangen aus den Bodegas zweier Familien, seit 2016 im Besitz der Familie Espinosa, befindet sich in einem schönen Gebäude nur wenige Straßenzüge östlich der Altstadt von Jerez.
Pedro Ximénez Sherry Bertola, Diez-Mérito (Verkostet)
Dunkles Braun mit oliven Rändern. In der Nase Rosinen, getrocknete Feigen und Datteln, hinterlegt mit würzigen dunklen Noten. Am Gaumen fast überbordende Süße, Kaffee, Karamell und Feigen sowie einem intensivem Bukett zart bitterer Kräuter, im Hintergrund zarte Fassnoten, im guten langen Abgang changierend von karamelligen Feigennoten hin zu Noten von Kräuterlikör. Guter Wein mit spürbarer Süße, der mit einer Vanille-Kardamom-Eiscreme prächtig harmonierte.