Piamater – Andalusischer Vino Naturalmente Dulce

Weinberge bei Málaga © Pixabay.com

Etwas ungewöhnlich scheint der Name Piamater für einen Süßwein schon, insbesondere für mich als Neurobiologen, der Pia Mater als die innerste Hirnhaut kennt. Heutzutage weniger ungewöhnlich, dass zwei Weingüter einen Wein gemeinsam herstellen, in diesem Fall die Önologin Alicia Eyaralar, des in Navarra gelegenen Weinguts Tandem zusammen mit dem andalusischen Weingut Dimobe.

Der Piamater ist ein Málagawein, genauer gesagt ein Blanco Naturalmente Dulce aus Moscatel d’Alejandria. Dieser Typ von Süßwein wird aus sehr reifen Trauben erzeugt, deren Most mindestens 300 Gramm Zucker pro Liter aufweisen muss. Sein Alkoholgehalt beträgt mindestens 13%.

Die Trauben für den Piamater stammen von meist mehr als 50 Jahren alten Rebstöcken auf steilen und kargen Hängen, der zum Weinbaugebiet Málaga gehörenden Region Axarquia. Die Lagen sind von, mit Quarzadern durchzogenem, verwitterten Tonschiefer geprägt. Meist schon Ende August beginnt die händische Lese der Trauben in kleine Kisten. Im Weingut werden die Trauben nebeneinander gelegt und in der Sonne getrocknet bis sie etwa 50% ihres Gewichts an Feuchte verloren haben. Vor der Pressung werden die Trauben selektiert und einige Stunden abgekühlt. Die Gärung des gepressten Mosts erfolgt bei einer Temperatur von 16 -18 ° C in Edelstahltanks. Wenn ein Alkoholgehalt von 13% Vol. erreicht ist, wird die Gärung durch starke Abkühlung abgebrochen. Es schließt sich eine temperaturkontrollierte Stabilisierung und Klärung des Weins an, bevor, nach einer leichte Filtration, die Flaschenfüllung erfolgt.

Piamater Blanco Naturalmente Dulce 2010, Piamater (Dimobe/Tandem)
Goldgelb mit orangen Reflexen. In der Nase typischer Duft von Muskattraube, Orange und floraler Note. Am Gaumen rund und harmonisch, dezente Säure und angenehme Süße, zarter Honig und Anklänge tropischer Frucht sowie Bitterorange und zart kräuerbittere Noten, die auch im schönen Abgang sehr lang anhalten. Sehr guter Wein.

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