Leichter Sommeraperitif „Friday in France“

Ein schöner, warmer Sommerabend, – ideal für einen leichten Aperitif -, bot die Gelegenheit, den von Justin Leone und Stefan Peter, den Sommeliers des Münchner Restaurant TANTRIS kreierten Sommerdrink „Friday in France“ zu genießen.

Cerdon Friday in France leichter Sommeraperitif Friday in France - Cerdon - Grapefruit BitterDie Grundlage dieses Sommerdrinks ist Cerdon, ein roséfarbener Schaumwein aus der AOC Bugey im südlichen Jura Frankreichs. Dort gedeihen auf den Lagen um Cerdon oft auf steilen, nach Südosten ausgerichteten Hängen die Trauben für diesen Schaumwein: Gamay und Poulsard.

Wir verkosteten den Cerdon du Bugey Demi Sec 2013 der Domaine Renardat-Fâche, der wie alle Cerdon nach der Méthode Ancestral hergestellt wird. Dabei werden die händisch gelesenen Trauben gepresst und der Most in kühl temperierten Edelstahlbehältern vergoren bis er etwa 6 Volumenprozent Alkohol aufweist. Dann erfolgt eine leichte Filtrierung, die jedoch die Hefen weitgehend im noch nicht fertigen Wein belässt. Dieser wird auf Flaschen gefüllt, die sich fortsetzende Gärung sorgt für die Kohlensäure in der Flasche. In dieser verbleibt er bei kühlen Temperaturen mindestens zwei Monate, bis ein Alkoholgehalt von 7 – 8 Volumenprozent erreicht ist. Danach werden die Flaschen geöffnet, der Inhalt in große Behälter gegeben, dann die Hefen abfiltriert und der Wein erneut in Flaschen gefüllt und diese verkorkt. Diese Art der Herstellung sorgt dafür, dass sich der Wein eine feine Restsüße und auch viel fruchtige Aromen bewahrt.

Wir haben den Cerdon zuallererst pur verkostet: das Himbeerfarbene des Cerdon findet sich auch in Nase und Mund wieder. Daneben bietet er verbunden mit cremiger Mousse, viel rote Frucht, zarte Melonennoten auch einen Hauch Mineralik und eine feine Säure. Obwohl Demi Sec, was bei Schaumweinen einem Restzucker von größer 35 bis 50 Gramm pro Liter entspricht, zeigt dieser Cerdon eine angenehme, zurückhaltende Süße.

Im Anschluß verkosteten wir den fast nach Originalrezept hergestellten „Friday in France“. Laut Originalrezeptur werden gemischt: 150 ml Cerdon, ein Spritzer Bitter Truth Grapefruit Bitters und Eiswürfel, dazu kommt noch Basilikum als Dekoration. Wir nahmen nur 100 ml Cerdon und keine Eiswürfel. Beim „Friday in France“ blieb die Fruchtigkeit des Cerdon bestehen, zu dieser gesellten sich jetzt die leicht bitteren Grapefruitnoten und Anklänge von Orange und Granatapfel. Auch das Basilkumblatt brachte etwas von seiner Würzigkeit mit ein, allerdings erst nach längerem Verweilen im Glas.

Unsere zufällig vorbeikommende Nachbarin, der wir einen „Friday in France“ kredenzt hatten, war von diesem Sommerdrink so angetan, dass sie meinte, der sollte doch bitte endlich den „Sprizz“ als „Immer-Noch-Modedrink“ ablösen.

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