Weststeirische Mistella vom Schilcher


© ÖWM / Robert Herbst

Schilcher nennt man den, aus der roten Rebsorte Blauer Wildbacher hergestellten, roséfarben schillernden Wein der Weststeiermark. Überwiegend wird aus der Sorte Stillwein produziert, nur aus etwa 3%, der von mehr als 360 Hektar geernteten Trauben Blauer Wildbacher, wird Schaumwein und noch viel weniger Rotwein gemacht. Allein die große Rebfläche rechtfertigte, die in der Weststeiermark übliche Bezeichnung Schilcher generell zu verwenden, repräsentiert sie doch mehr als 3/4 der insgesamt mit der Sorte bepflanzten Rebflächen. Neben der Südsteiermark (~ 60 ha) und dem Vulkanland Steiermark (~ 30 ha) hat nur noch das Veneto (~ 10 ha) nennenswerte, mit Blauer Wildbacher bepflanzte Weinbergflächen vorzuweisen.

In der Weststeiermark werden neben den trockenen Exemplaren auch Auslese, Eiswein oder Mistella hergestellt, – also sozuagen „süße Schilcher“. Diese süßen Exemplare dürfen auf dem Etikett allerdings als Ursprungsbezeichnug nur Herkunft Steiermark führen, anders als die trockenen Schilcherweine, deren  geschützte Ursprungsbezeichnung DAC (Districtus Austriae Controllatus) lautet.
Zur Verkostung kam eine gereifte Mistella, etwas mehr als 10 Jahre gelagert. Von Mistella spricht man, wenn Traubenmost und Alkohol gemischt werden. Dabei wird, der meist in Gärung befindliche Most mit Weingeist aufgespritet, die Gärung unterbrochen und so die Süße und die Aromen des Mosts erhalten.

Schilcher Mistella, Kuntner (Verkostet)
Hell bernsteinfarben mit rötlichen Reflexen. Fassnoten, Tabak, Noten von roten Johannisbeeren und Brennnessel, dezente Süße, äußerst rassige Säure, schlanker Körper, erfrischend, feine Sherrynoten im langen Nachhall. Guter Wein.

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