Ruché Passito di Castagnole Monferrato

Weinlagen im Monferrato © pixabay.com

Eine eigene DOCG (Denominazione di Origine Controllata e Garantita) hat der Ruché  di Castagnole Monferrato seit dem Jahr 2010 und dies obwohl die Rebsorte, sozusagen erst in den 1970er-Jahren im Piemont wieder entdeckt wurde. Ihr damaliger Entdecker der Priester Don Giacomo Cauda war von Qualität, Körper,  Aromen,  Geschmack und Düften der Weine seiner zehn Reihen von Ruché-Rebstöcken so angetan, dass er nicht nur selbst mehr von dieser Sorte anbaute, sondern auch versuchte Winzer zu motivieren mehr davon zu kultivieren. Bereits 1987 gab es den DOC-Status, der damals wie auch bei der DOCG heute, ausschließlich für trockene Ruché-Weine gilt.

Einige dieser trockenen Weine werden in bestimmten italienischen Weinführern zu den besten Weinen des Landes gerechnet, insbesondere auch jene des Weinguts Montalbera, dessen süßen, zu 100% aus Ruché hergestellten Dessertwein Laccento Passito wir verkostet haben.

Die Herkunft des Ruché, Synonyme sind Rouchet oder Roché, ist nicht ganz geklärt und obwohl er heutzutage auf etwas mehr als 100 Hektar ausschließlich in der Gegend von Castagnole Monferrato angebaut wird, diskutiert man immer noch, ob er nicht doch die Mutation einer im 18. Jahrhundert aus dem Burgund importierten Rebe ist. Laut DNA-Analysen soll der Ruchè jedoch eine eigene charakteristische, genetische Basis haben.

Der verkostete Laccento wird, wie üblich bei Passito aus überreifen oder bereits angetrockneten Trauben gewonnen – hier zu 100% von Ruché. Die handgeernteten Trauben werden auf Gittern solange getrocknet, bis der optimale Trocknungsgrad für Pressung und Vergärung erreicht ist. Nach mindestens  12 Monaten Reifung in französischen Barriques und mindestens weiteren 6 Monaten in der Flasche kommt der Laccento Passito von Montalbera in den Handel (Preis).

Laccento Passito, Montalbera
Granatrot mit leicht orangebräunlichem Rand. Florale Noten von Veilchen, Flieder und etwas Rose, dazu würziger und leicht marmeladiger Duft. Komplexer Wein. Im Mund fruchtig-rund mit samtig-weichem Tannin, florale Anteile und Trockenfrüchte wie Dörrpflaume und Feige, dunkle, kräuterig-würzige Süße, Eukalyptus und Salbei, Zimt, Muskat, Nelke und etwas Sternanis,  leicht zartbittere Noten im sehr schönen, langen Abgang. Sehr guter Wein.

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