Wahrscheinlich wäre ich nicht auf diesen rheinhessischen Riesling Kabinett gestoßen, hätte ich nicht Mitte April diesen Jahres auf YouTube das Interview von Antonio Galloni mit dem bekannten rheinhessischen Winzer Klaus Peter Keller gesehen, in welchem er auf die Frage Gallonis, welche anderen regionale Riesling Winzer er empfehle, Christine Huff anführte. Eine gute Empfehlung: die bisher verkosteten Rieslinge erwiesen sich alle als sehr gut.
Das seit sieben Generationen in Schwabsburg ansässige Weingut Ekkehard Huff bewirtschaftet steile Lagen am Roten Hang, mit steinigen Böden mit rotem Tonschiefer oder Tonsandstein, wie Schloss Schwabsburg, sowie die Großen Lagen Orbel und Pettenthal. Zu den neun Hektar des Weinguts gehören auch die, dem roten Hang gegenüberliegende Große Lage Paterberg, kalkhaltig mit Löss und tonigem Lehm, sowie weitere Schwabsburger Ortslagen. Wie Christine Huff die Weinberge bewirtschaftet und wie ihr Wein entsteht, sollte man sich in Werner, wie geht Wein? anschauen – eine empfehlenswerte mehrteilige Sendung des SWR.
Das Weingut produziert zwei Linien, klar durch Etiketten unterschieden. Die Linie Huff verantwortet Christine Huff, The Bird, ihr aus Neuseeland stammender Mann Jeremy Bird-Huff. Verkostet haben wir The Blue Bird, einen Riesling Kabinett 2019. Die Farbe Blau wurde von Jeremy Bird-Huff für den Kabinett gewählt, da sie mit Leichtigkeit und Erfrischung, wie etwa Himmel oder Wasser verbunden werden kann.
Von einem leichten Nordhang einer Schwabsburger Ortslage, – Rotliegendes, nach unten hin übergehend in Löss – , stammen die Trauben für den verkosteten Wein. Nach einer frühen Handlese wurden die Trauben nach 12 h Maischestandzeit gepresst und anschließend spontan vergoren. Bei einem Restzucker von 28 g wurde, durch die Trennung des Weins von der Hefe die Gärung unterbrochen und so die natürliche Restsüße erhalten. Bis zur Abfüllung Anfang April, ruhte der Wein in Edelstahl.
The Blue Bird 2019, Weingut Ekkehard Huff (Verkostet)
Kräuterig, mineralisch-steinig, mit Zitrus und floralen Noten in der Nase, am Gaumen saftige Frucht, dezente feine Süße, präsente, gut integrierte Säure, mineralisch, zart salzig, ein Hauch von Gerbstoffen, guter, sehr langer, trinkanimierender Abgang mit kräuterigen und etwas floralen Noten. Sehr guter Wein!
Addendum: Verkostungsnotizen von trockenen Weinen des Weinguts finden Sie bei Weinagentur.Bayern