Pantelleria, zwischen Sizilien und Tunesien gelegen, ist eine von Winden beherrschte Insel. Wie auf den nördlich Siziliens gelegenen, wegen der Winde nach dem mythischen Windgott Aeolus benannten äolischen Inseln, bestimmt auch auf Pantelleria der Anbau von Kapern und Wein die Landschaft. Um dem kühlen nordwestlichen Mistral und dem heißen südlichen Schirocco zu trotzen, hat man auf Pantelleria das Alberello Pantesco entwickelt, eine besondere Form des Weinbaus, welche die in einer beckenartigen Mulde gepflanzten Rebstöcke, in einer sehr niedrigen, breiten Buschform erzieht. Dank dieser Erziehung wachsen die Reben fast waagrecht kriechend dahin. Durch dies, zusammen mit der Muldenpflanzung, kann dem Weinstock ein Maximum an Wasser zugeführt werden.
Auch die Zibibbo-Trauben (Muscat d‘Alexandrie) für den Ben Ryé, den Sohn des Windes, dem seit 1989 von Donnafugata produzierten Passito di Pantelleria, sind in diesem, inzwischen zum UNESCO Weltkulturerbe erhobenen Alberello Pantesco gewachsen.
Auf terrassierten Hängen, von annähernd Meereshöhe bis hinauf zu 400 m Höhe, gedeihen die Trauben auf sandigen, fruchtbaren Böden vulkanischen Ursprungs. Normalerweise beginnt Mitte August die Ernte der Trauben, die nach einer meist zwei- bis dreiwöchigen Trocknung durch Sonne und Wind von Hand abgebeert und selektioniert werden. Diese sonnengetrockneten Beeren werden zu in Gärung befindlichem Most frischer Zibibbo-Trauben gegeben und damit weiter vergoren. Die Zugabe der getrockneten Trauben zum gärenden Most erfolgt insgesamt dreimal. Die gesamte Gärung findet unter Temperaturkontrolle in Edelstahl statt. Nach weiteren sieben Monaten in Edelstahl und einem Jahr in der Flasche präsentiert sich der Sohn des Windes.
Ben Ryé, Passito di Pantelleria DOP 2011, Donnafugata (Verkostet)
Cognacfarben, in der Nase starker Aprikosenduft, zarte Wachsnoten, ganz leichte Noten von Mandarine, Orange und heller Schokolade, etwas Feuerstein; am Gaumen zurückhaltende Süße, fast trocken wirkendes Aprikosenkompott, kräuterige Noten, etwas Mandarine, Orange und Grapefruit sowie dezente Ananas, mineralische Noten, rassig in der Säure, sehr saftig, exzellente Balance und zugleich in Spannung stehende Süße, Würze, Säure und Frucht, die sich im sehr langen Abgang fortsetzt.
Fazit: Ausgezeichneter (Meditations)-Wein der Spitzenklasse, der sich als Begleiter schöner Stunden empfiehlt.
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