Im Herbst jagen sich die Weinveranstaltungen – Auswahl ist angesagt. Süßweine sind eher selten auf Verkostungslisten zu finden, – so es denn eine gibt -, meist haben die Winzer nur trockene Weine dabei. Trockene Silvaner wollte ich verkosten, bei der Präsentation von Wein aus Franken, die mit der in diesem Jahr kreierten Marke Silvaner Heimat seit 1659 angekündigt wurde.
Heimat des Silvaners ist dabei gar nicht mal so falsch, sind doch rund 1.500 Hektar, entsprechend 1/4 der fränkischen Rebflächen mit Silvaner bepflanzt. Rheinhessen hat allerdings flächenmäßig fast die Hälfte mehr Silvaner aufzuweisen und als ursprüngliche Heimat der Rebsorte wird eher das östliche Österreich angesehen. Dass der Silvaner seine bestmögliche Heimat in Franken gefunden hat, machten die Silvaner des Weinguts Brennfleck deutlich. Sieben trockene Silvaner hatte das Weingut zur Verkostung mitgebracht, zusätzlich noch, zu meiner Freude eine süße Auslese. Das Weingut Brennfleck offerierte diese Auslese als süßen Kontrapunkt zur Verkostung der sehr unterschiedlicher trockener Silvanerweine, – alle originär, von unterschiedlichem Terroir, von zurückhaltend über filigran bis anschmiegsam, alles gute bis sehr gute Weine. Die verkostete Auslese 2015 kommt von einem kargen Muschelkalkboden der meist saftige Weine mit eleganter Säurestruktur erbringt.
Silvaner Auslese Sulzfelder Maustal 2015, Weingut Brennfleck
Viel exotische Frucht, kandierte Stachelbeere, Anklänge von Banane, zarte Würze, fruchtig-dichte Süße in Balance durch präzise und elegante Säure, saftig, sehr guter, langer, intensiver Abgang. Ausgezeichneter Wein.