Der Moscatel de Setúbal steht im Schatten der beiden bekannteren Süßweine Portugals, Madeira und Portwein. Er wird überwiegend aus der Rebsorte Muscat d‘Alexandrie gewonnen, einen geringen Anteil hat auch die rötliche Moscatel Roxo, eine dunkelhäutige Mutante des Muscat blanc à petits grains. Zu geringen, von Jahr zu Jahr abnehmenden Anteilen, gibt es auch vom Moscatel Roxo reinsortig ausgebaute alkoholverstärkte Süßweine. Mindestens 85% der jeweiligen Rebsorte müssen enthalten sein, wenn der Wein als Moscatel Roxo oder Moscatel de Setúbal bezeichnet werden soll. Weine die weniger, aber mindestens 67% Anteil von Muskattrauben aufweisen, müssen unter dem Namen Setúbal in den Handel gebracht werden.
Die Muskatreben gedeihen in Weinbergen im Umkreis von etwa 15 km um Setúbal auf kalkhaltigen, sandigen und tonigen Böden, die besten Muskattrauben auf Kalksteinfelsen der Serra da Arrábida. Atlantische Einflüsse mit ihren kühlen und feuchten Luftströmungen prägen das Klima, welches sehr gute Reifebedingungen bietet.
Der Moscatel de Setúbal variiert in der Farbe von dunklem Gelb über helles Orange bis hin zu mittlerem Bernstein. Die Moscatel Roxo sind generell dunkler und zeigen mehr dunkle bernsteinfarbene Anteile. Neben fruchtigen und floralen Aromen finden sich im Moscatel de Setúbal auch Gewürz- und Schokoladenoten.
Die Aromen sind auch durch die besondere Art der Herstellung des Moscatel de Setúbal bedingt. Wie bei vielen alkoholverstärkten Weinen, wird auch hier die Gärung mit reinem Weingeist unterbrochen, danach bleibt der Wein jedoch für mindestens weitere drei Monate, oft auch bis zu einem Jahr, auf den Traubenschalen in den Gärbehältern. Nach der Abpressung belässt man ihn zur weiteren Reifung meist drei bis fünf Jahre in Holzfässern. Die lange Mazeration ermöglicht, dass weit mehr Schalenaromen als normalerweise, den Wein anreichern. Empfohlen werden Setúbal und Moscatel de Setúbal als Begleiter von Nougat- und Schokoladen-Desserts sowie zu Blauschimmelkäsen.
Zu den bekannten Herstellern gehören unter anderen die Quinta da Bacalhõa, José Maria de Fonseca, Casa Ermelinda Freitas, Adega de Palmela, Horácio Simões und Adriano Tiago.
Serviertemperatur 14° – 16° C