Liatiko – Kretas roter Süßwein


Südwestlich von Heraklion liegt das Psiloritis-Massiv, auch Idagebirge genannt, an dessen nordöstlichen Hängen sich in Höhen zwischen 300 und 500 m die Rebflächen der Weinbauregion Dafnes befinden. Dort gedeihen auf leichteren, sandigen, oft kiesigen, meist gering fruchtbaren Böden überwiegend lokale traditionelle Reben, wie beispielsweise die weißen Sorten Vidiano, Vilana oder Thrapsathiri sowie auch die roten Sorten Kotsifali, Mandilaria und Liatiko.

Von diesen Sorten ist Liatiko hervorzuheben, ist sie doch die einzig zugelassene Rebsorte der Apellation, die zur Herstellung sowohl trockener als auch süßer, roter Weine zugelassen ist. Sie liefert eher farbarme Weine, die auch während der Reifung noch weiter Farbe verlieren, jedoch aromatisch sind. Häufig gehören dazu florale oder auch fein würzige Aromen, die mit weichem Tannin und milder Säure gepaart sind.

Bei meinem diesjährigen Kretabesuch habe ich das Weingut Idaia besucht und deren süßen Liatiko 2012 verkostet. Die Trauben für diesen Wein wurden Ende Juli/Anfang August geerntet, danach etwa acht Tage in der Sonne getrocknet, dann gemaischt und vergoren und der Wein daran anschließend drei Jahre in Eichenfässern ausgebaut, bevor er in Flaschen abgefüllt wurde.

Liatiko 2012, Idaia (Verkostet)
Dunkles durchschimmerndes braun mit olivfarbenem Rand. In der Nase oxidative Sherrynoten, Kaffee und dunkle Trockenfrüchte. Am Gaumen Karamell, starke, lang anhaltende dichte Colasüße, rote Fruchtmarmelade, Kaffee und ein Extrakt süßer Trockenfrüchte, etwas Schokolade, sehr langer Abgang. Sehr guter Wein.

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