Halbsüsses aus Frankreichs Südwesten

Tarte tatinSüßweine aus dem Südwesten Frankreichs sind nicht so häufig auf Weinkarten vertreten. Auf der Karte des Münchner Restaurants Le Stollberg ist neben einem Jurancon auch ein Pacherenc du Vic-Bilh zu finden, den wir zu einer ausgezeichneten Tarte Tatin genossen.

Die weitgehend unbekannte Appellation Pacherenc du Vic-Bilh erstreckt sich auf etwa 250 Hektar nordwestlich von Pau und südlich des Flusses Adour in drei verschiedenen Departments (Hautes-Pyrénées, Gers und Pyrénées-Atlantiques). Nahezu deckungsgleich dazu liegt die für ihre Tannat-Weine bekannte Appellation Madiran.

Die Reben gedeihen  in einem Klima mit ozeanischem Charakter, der für ein mildes Klima im Frühjahr und feuchte kühle Winter verantwortlich ist, sowie mit kontinentalen Einflüssen. Diese sind insbesondere in den heißen Sommern und  den trockenen Herbsten zu beobachten. Der Herbst ist meist geprägt von trockenen Föhnwinden, die mindestens jeden dritten Tag wehen. Die als Boulbenes bezeichneten durchlässigen Böden bestehen aus Kies mit kieselsäurehaltigem Mergel, Kalkstein sowie Ton oder Sand.

Zugelassene Rebsorten sind die lokalen Rebsorten Courbu, Petit und Gros Manseng, sowie Arrufiac. Daraus werden pro Jahr etwa 9.000 Hektoliter Weißwein produziert – 2/3 davon sind süße Weine. Für diese ist eine Ertragsbegrenzung von 40 Hektoliter pro Hektar vorgeschrieben. Der meist späten Ernte, – oft in zwei bis drei selektiven Erntedurchgängen -, die sich bis in den frühen Dezember hinziehen kann, geht die Passerillage voraus, also das Eintrocknen der Trauben am Rebstock.

Der Reve d’Automne von Chateau Laffitte-Teston entsteht zu 100% aus Petit Manseng. Das Traubengut wird etwa 20 Tage kalt mazeriert und nach der Gärung in Eichenholzfässern unter häufigem Aufrühren der Hefe ausgebaut.

Pacherenc du Vic-Bilh 2010 Reve d’Automne, Chateau Laffitte-Teston

goldbraune Farbe, in der Nase Pfirsich, Aprikose, Melone, reife Banane und sehr zarte Vanilletöne. Am Gaumen dazu  sehr reife Ananas und dazu eine runde, dennoch spürbare, gut integrierte orangige Säure, schöner Abgang

Fazit: Ein vollschlanker, halbsüßer Wein, ein idealer Begleiter zur Tarte Tatin

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