Furmint stammt aus der Region Tokaj im Nordosten Ungarns, die für ihre süßen, Tokaji genannten Aszú-Weine, bekannt ist. Die späte Reife der Sorte, die lockeren Trauben mit ihren dünnschaligen Beeren und vor allem die Anfälligkeit für die Edelfäule (Botrytis), machen die Sorte sehr geeignet zur Herstellung von Süßweinen. Furmint liefert jedoch auch erstklassige, feurige, vollmundige, säurereiche, trockene Weine, oft ebenso langlebig wie die süßen Weine der Sorte.
Die allermeisten Weine der Sorte stammen von den circa 4000 Hektar Furmint-Rebflächen in Ungarn. Daneben finden sich nennenswerte Anpflanzungen in Slowenien und Kroatien mit rund 900 respektive 400 Hektar. In Österreich sind derzeit gerade einmal 27 Hektar mit Furmint bepflanzt, davon finden sich nahezu zwei Drittel im Weinbaugebiet Leithaberg, – woher auch die verkostete Furmint Auslese 2019 des Weinguts Heidi Schröck stammt. Genauer gesagt, stammt der Wein aus der Ried Vogelsang, wie beiläufig am Seitenrand des Etiketts erwähnt. Eine Lage aus verwittertem Glimmerschimmer mit viel Lehm und etwas Kalk.
Das Weingut mitten in Rust gelegen, produziert auf 10 Hektar, von jährlich rund 50.000 Flaschen Wein, – ein Drittel davon süße Weine. Dies ist aber nicht der Grund, dass fast immer Heidi Schröcks Name genannt wird, wenn man über Süßwein aus Österreich spricht. Wohl auch nicht ihr langjähriges Engagement beim Cercle Ruster Ausbruch, sondern vor allem die hohe Qualität ihrer Süßweine und sicher auch ihr Bestreben den süßen Weinen mehr Gewicht als Essensbegleiter zukommen zu lassen. Beispiel dafür sind die Etiketten ihrer Süßweine, die bildlich vermitteln, zu welchen Produkten sie passen.
Furmint Auslese 2019 Ried Voglsang, Weingut Schröck (Verkostet)
In der Nase reife Aprikose, Mirabellen und etwas Zitrus am Gaumen dazu, gut spürbare Süße, tariert von der rassigen, jedoch angenehmen Säure, saftiger, sehr guter Wein mit gutem Nachhall.