In der Advents- und Weihnachtszeit finden sich viele Glühwein-Stände auf Weihnachts- oder Christkindlmärkten. Dominierend im Angebot ist dabei die rote Version des Glühweins, also aus Rotwein hergestellt – weiße Glühweine sind jedoch selten anzutreffen.
Unabhängig von der Farbe lässt oft die Qualität zu wünschen übrig, was meist direkt mit Qualität des verwendeten Weins zusammenhängt. Süß sind diese Glühweine jedoch immer.
Abgefüllte Winzerglühweine sind meist von wesentlich besserer Qualität, den meisten Einfluss auf die Qualität hat man allerdings, wenn die Auswahl des Weins und der weiteren Zutaten in der eigenen Verantwortung liegt. Gut daran ist man, wenn man Weine gekauft hat, die nach der ersten Flasche doch nicht so gut schmecken und so die anderen – im Keller verbliebenen – einer Hauptrolle beim Glühwein zuführen kann.
Bei der Auswahl sollte man jedoch beachten auf keinen Fall Barriqueweine zu verwenden, da die Holznoten doch meist etwas störend wirken. Auch stark aromatische Rebsorten, wie beispielsweise Sauvignon Blanc, sind meist nicht so günstig.
Bei den vier hier vorgestellten Glühweinen (Rezepte zum Download mit Link oder am Ende des Blogs) verhält es sich hinsichtlich des Grundweins ähnlich: es sind Einstiegsweine, die aus zwei Probierpaketen stammen. Vier Weine waren für die Verwendung im Glühwein geeignet – herausgekommen sind vier unterschiedliche weiße Glühweine aus Grau- und Weißburgunder sowie aus Sauvignon Blanc.
Der Weiße Weihnachtsglühwein wirkt wegen der verwendeten Gewürze am weihnachtlichsten und erinnert am ehesten an die rote Version. Frisch und fruchtig wirkt trotz der enthaltenen Gewürze wie Sternanis, Nelken und Zimt der Apfel-Glühwein. Beide eignen sich deswegen auch sehr gut zu weihnachtlichem Gebäck.
Sowohl der Holunder-Basilikum-Glühwein als auch der Rosmarin-Orangen-Glühwein sind vom Geschmack her nicht so weihnachtlich, sondern eher frisch und durch die Kräuter sehr aromatisch. Beide eignen sich gut zu Weihnachts- und außerhalb der Weihnachtszeit auch zu anderem Gebäck. Für den Holunder-Basilikum-Glühwein kann auch gut Sauvignon Blanc verwendet werden. Bei den anderen passen sowohl Grau- als auch Weißburgunder.
Fazit: Weißweine, die einem nicht ganz so gut munden, können hervorragend für verschiedene Typen von weißem Glühwein verwendet werden.
Dieser Beitrag geht zurück auf das Thema der Weinrallye #93 Glühwein und Weihnachtsmarkt-Rallye des Monats Dezember 2015 des Ausrichters weinverkostungen.de
Rosmarin-Orangen-Glühwein
400 ml Weißwein
1 Bio-Orange
2 Rosmarinzweige
4 – 5 EL Zucker
Von der Orange mit dem Sparschäler 2-3 dünne, etwa 3-4 cm lange Zesten abziehen, dann Saft auspressen (etwa 80 -100 ml), zum Wein geben und mit Rosmarin und Zucker erhitzen. Vom Herd nehmen und 5 bis 10 Minuten ziehen lassen, dann abseihen und noch einmal erhitzen.
Weißer Weihnachtsglühwein
450 ml Weißwein
2 Scheiben einer Bio-Orange
2 Scheiben einer Zitrone
1 Sternanis
1 Zimtstange
3-4 Nelken
2 Kardamomkapseln
4-5 EL Zucker
Orangen- und Zitronenscheiben zusammen mit Zucker und Gewürzen zum Wein geben und in einem Topf vorsichtig erhitzen. Vom Herd nehmen und 5 bis 10 Minuten ziehen lassen, dann abseihen und noch einmal erhitzen. Wer die leicht bitteren Orangennoten der Schale nicht so gerne mag, kann entweder die gesamte Schale, also inklusive des weißen Schalenanteils wegschneiden oder die Orangenscheiben weniger lang als die anderen Zutaten ziehen lassen.
Holunder-Basilikum-Glühwein
300 ml Weißwein
80 ml Holundersirup
200 ml Wasser
15 g Ingwer, in dünne Scheiben geschnitten
1-2 Scheiben Zitrone
6 Stängel Basilikum
Alle Zutaten, außer dem Basilikum, in einem Topf vorsichtig erhitzen. Vom Herd nehmen, Basilikum zugeben und 5 bis 10 Minuten ziehen lassen, dann abseihen und noch einmal erhitzen.
Apfel-Glühwein
500 ml Weißwein
200 ml Apfelsaft
4-5 EL Zucker
1-2 Äpfel, in Spalten geschnitten
1 Sternanis
1 Zimtstange
4-5 Nelken
nach Geschmack 4 El brauner Rum
Alle Zutaten zusammen in einem Topf vorsichtig erhitzen. Vom Herd nehmen und 5 bis 10 Minuten ziehen lassen, dann abseihen und noch einmal erhitzen. Nach Geschmack pro Becher einen EL braunen Rum zugeben.
Danke für den interessanten Beitrag!
Also das Rezept für den Holunder-Basilikum-Glühwein klingt ja vielversprechend! Das werde ich auf jeden Fall noch ausprobieren, bevor es wieder wärmer wird.
Danke, Man muss nur beim Ingwer ein wenig aufpassen. Wenn er recht dünn geschnitten ist, trägt er mehr zum Geschmack bei. Mit dem Wetter sieht es nicht so schlecht aus – es soll kälter werden. Dann hoffe ich dass der Glühwein schmeckt.
Ein Tipp noch von mir für Personen, die Probleme haben bezüglich der Weinsäure und dem Magen.
Dann sollte man als Grundwein für den Glühwein einen säureleichten Wein verwenden. Ein guter Grundwein für einen leichten Wein ist der Müller-Thurgau.
Eure Rezepte klingen auf jeden Fall vielversprechend. Ich werde diese einmal unter Probe stellen :D. Die Glühweinzeit kann kommen! 🙂
Danke für den guten Hinweis