Im Nordosten von Sardinien liegt die Gallura. Region und Weinanbaugebiet zugleich. Besonders bekannnt ist Gallura durch die Costa Smeralda und den Vermentino di Gallura, den einzigen DOCG-Wein (Denominazione di Origine Controllata e Garantita) Sardiniens.
Nur etwa fünf Kilometer vom Meer entfernt bewirtschaftet das Weingut Vigne Surrau im östlichsten Teil der Gallura etwa 50 Hektar Reben, vorwiegend Vermentino und Cannonau, aber in kleineren Anteilen auch Carignano, Muristellu (Bovale Sardo), Caricaggiola, – eine authochtone Rotweinsorte der Gallura -, und zu einem geringen Prozentsatz auch Cabernet Sauvignon und Syrah. In den Weinbergen sorgen eine hohe Sonneneinstrahlung, im Zusammenspiel mit dem stetig von Bonifacio her wehenden kühlenden Mistral für die besten Voraussetzungen Vermentino und andere Rebsorten anzubauen.
Die Böden der Hügellagen sind meist sandig und granithaltig, während sich in ebenen Lagen auch Tone finden. Neben trockenen Weiß-, Rot, und Schaumweinen gehören auch ein weißer, rein aus Vermentino hergestellter Süßwein sowie ein rotes Pendant zu Portfolio der Vigne Surrau – der Passito Sole Ruju IGT Isola dei Nuraghi.
Gewonnen wird der Passito Sole Ruju aus den Rebsorten Cannonau (so heißt Grenache Noir) und Muristellu (Bovale Sardo) im Verhältnis 4:1. Muristello ist eine Rebsorte, die unter dem Namen Graciano im Rioja als Verschnittpartner des gleichnamigen spanischen Rotweins verwendet wird. Die Trauben für den Sole Ruju werden in der letzten Oktoberwoche handgelesen und auf Gestellen getrocknet. Die Gärung erfolgt in Kontakt mit den Schalen in Edelstahltanks bei kontrollierter Temperatur über etwa fünfzehn Tage. Der weitere Ausbau des Weins erfolgt über einige Monate in 500-Liter Eichenfässern.
Passito Sole Ruju 2014, IGT Isola dei Nuraghi, Vigne Surrau
Kirschrot mit rubinrotem Randsaum, In der Nase komplex: marmeladig, rotfruchtig, Himbeersirup, käuterig-würzig, leichte Noten von Unterholz. Im Geschmack dominieren rote, sehr reife Früchte, dazu Waldheidelbeeren, dunkle Pflaumen, schwarze Johannisbeeren, Kakao und eine wermutartige leicht bittere Note. Süß mit spürbarer mittlerer Säure und sehr präsenten, jedoch abgerundeten Tanninen. Der gute, etwas warme Abgang wird am längsten von dunkler Frucht, kräuteriger Würze und leichter Schärfe begleitet. Guter Wein.
Am besten war er für uns gekühlt bei etwa 10° C.
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