Der Likörwein Pineau de Charentes stammt aus der Region in der Cognac produziert wird, genauer gesagt aus den Departments Charente, Charente-Maritim und Deux-Sèvres. Zur Herstellung des Pineau wird frischer Traubenmost wenige Stunden nach der Lese mit einem Weinbrand aus der AOC Cognac versetzt. Der Most darf schon zu gären begonnen haben, muss jedoch in jedem Fall mehr als 170 Gramm Zucker pro Liter aufweisen. Der Cognac muss einen Alkokholgehalt von mindestens 60% aufweisen, ein Jahr alt und in Holzfässern gereift sein – auch eine längere Reifung ist möglich.
Der Pineau de Charentes, den es in weiß, rosé und rot gibt, muss einen Alkoholgehalt von 16% – 22% Vol. haben. Die zugelassenen Rebsorten für den weißen Pineau sind neben den weißen Sorten Colombard, Folle Blanche, Jurançon Blanc, Merlot Blanc, Meslier Saint-François, Montils, Sauvignon Blanc, Sémillon und Ugni Blanc auch die roten Sorten Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Merlot erlaubt. Für die rosé und roten Pineaus darf zusätzlich zu diesen drei Rotweinsorten auch noch Malbec verwendet werden.
Rosé und rote Pineaus müssen mindestens ein Jahr reifen, davon acht Monate in Eichenholz, bei den weißen Pineaus beträgt die minimale Reifezeit 18 Monate, davon mindesten 12 Monate im Eichenholz. Ein Pineau der mindestens 5 Jahre im Holz gereift ist kann die Bezeichnung vieux (alt) tragen, bei 10-jähriger Reifung très vieux oder extra vieux (sehr alt oder extra alt). Es ist erlaubt mehrere Pineaus der gleichen Farbe zu vermischen. In diesem Fall bedeutet eine Altersangabe, dass alle assemblierten Pineaus die geforderte Zeit gereift sind. Eine Jahrgangsangabe auf dem Etikett ist erlaubt, wenn der Pineau zu 100% aus dem angegebenen Jahrgang stammt.
Wir haben einen weißen Pineau de Charentes des Cognac-Produzenten L‘Heraud verkostet, ausschließlich von der Sorte Ugni Blanc, sieben Jahre in Barriques gereift.
Pineau de Charentes, L‘Heraud (Verkostet)
In der Nase komplexe balsamische Noten, Rancio, Pflaume und Honig. Am Gaumen Nuß, Honig, feine Minze, kräuterig, frisch, leicht bitter, Noten von Zedernholz, saftig, sehr balanciert mit ausgesprochen dezenter Süße, extrem langer, filigraner und vielschichtiger Abgang, sehr guter Wein