Es gibt wohl nur sehr wenige Weingüter in Deutschland, deren sämtliche Lagen als Grosse Lagen der VDP-Klassifizierung ausgewiesen sind. Gut Hermannsberg besitzt ausschließlich Rebflächen in dieser Klassifizierung, – rund 30 Hektar. Die Lage Kupfergrube, des vom Königreichs Preußen 1901 als Weinbaudomäne Schlossböckelheim-Niederhausen gegründeten Weinguts, wurden erst Anfang des 20 Jahrhunderts geschaffen, sozusagen dem Fels abgetrotzt. Die Lagen- bzw. Weinnamen von Gut Hermannsberg weisen auf die Böden ihrer Herkunft hin, wie beispielsweise Felsenberg, Steinberg, Rotenberg, – wohl auf Rotliegendes verweisend -, vom Schiefer oder vom Vulkan. Seit dem Erwerb des Weinguts durch das Finanzinvestorenpaar Jens Reidel und Christine Dinse 2009, gibt es nicht nur den neuen Namen Gut Hermannsberg, sondern auch einen neuen Kellermeister, den sehr erfolgreich agierenden Karsten Peter.
Überwiegend trocken werden die Weine (95% Riesling, 5% Weissburgunder) ausgebaut, doch es finden sich auch einige frucht- und edelsüße Exemplare. Wir haben einen Riesling Kabinett 2019 von Gut Hermannsberg verkostet.
Riesling Kabinett 2019, Gut Hermannsberg (Verkostet)
Pfirsich, Zitrus, Kräuter, etwas grüner Äpfel und ein Hauch hefiger Noten in der Nase, am Gaumen saftig, frische Säure, sehr trinkanimierend, fruchtig- kräuterige Noten, zarter Gerbstoff, sehr guter, leichter, frischer, eleganter Wein, mit unaufdringlicher, feiner Fruchtsüße und einem sehr langen, von Zitrusfrüchten begleiteten Abgang.