Am 3. Februar stellte die Vereinigung Slow Wine in München ihren Weinführer des Jahres 2020 vor, der Weingüter aus Italien, Kalifornien und Oregon umfasst. Slow Wine stellt Weine in den Fokus, deren regionale Herkunft erkennbar ist und welche gleichzeitig ökologische Aspekte und handwerkliche Herstellung berücksichtigen, was aber nicht bedeutet, dass ihr Geschmack zweitrangig wäre. Dieser Ansatz räumt jedoch dem Winzer und seiner Philosophie der Weinherstellung einen wesentlich größeren Stellenwert ein, als dies bei den meisten anderen Weinführern der Fall ist.
50 italienische Weingüter, die meisten familiengeführt, präsentierten ihre Weine. Es waren überwiegend trockene Weine, es gab jedoch auch einige, wenige Süßweine, darunter der Tal Lùc Cüvée .1.2 2012, ein Passito des friulanischen Weinguts Lis Neris. Ein Wein, der von Slow Wine als Grande Vino e Bottiglia und vom Gambero Rosso mit drei Gläsern ausgezeichnet wurde.
Das seit 140 Jahren, in der fünften Generation im Besitz der Familie Pecorari stehende Weingut, ist für seine vielschichtigen, vom Terroir geprägten Weine bekannt. Die Trauben des Tal Lùc, – 95 % Verduzzo, 5% Riesling -, werden nachhaltig nach den Prinzipien des integrierten Landbaus produziert. Sie wachsen auf kieshaltigen Kalksteinböden, werden nach sorgfältiger Auswahl von Hand gelesen und danach etwa 120 bis 130 Tage, unter Kontrolle der Temperatur getrocknet. Die Gärung und auch der Ausbau erfolgen in neuen französischen Barriques. Nach der Abfüllung ruht der Wein noch ein Jahr in der Flasche, ehe er in den Verkauf gelangt.
Tal Lùc Cuvée .1.2 2012, Lis Neris (Verkostet)
In der Nase Feige, Aprikose und zart florale Noten. Ebenso am Gaumen, dazu gedörrte Birne, etwas kandierte Ananas, ein Hauch Honig, angenehme, präsente Säure, feine, zart raue Pfirsichhaut am Gaumen, sehr schöner fruchtgetragener Abgang, sehr guter Wein.