In fast allen Gebieten, in denen Vin Doux Naturel produziert wird, dominieren in den Weinbergen, die im Gobelet erzogenen Rebstöcke. Bei geeignetem Bodenrelief hält jedoch auch die Spaliererziehung am Drahtrahmen immer mehr Einzug. Gobelet, das auch als Kopferziehung oder Buschform bezeichnet wird, schützt die Trauben gut vor Sommerhitze und kalten Winden und ermöglicht eine gute homogene Reife.
Neben Gobelet erlauben die AC-Vorschriften auch Eventail und bis zu einem gewissen Grad Cordon de Royat. Traditionell ist oft nur geringe Mechanisierung anzutreffen, wobei durch den inzwischen größeren Abstand der Rebreihen der Maschineneinsatz zunimmt. Die AC-Vorschriften regeln sehr viele Details des Weinbaus. Dazu gehört neben Erziehung, Schnitt und Rebsorten auch der Reihenabstand und die Pflanzdichte mit 3.000 bis 4.000 Stöcke pro Hektar.
Generell gilt für alle Appellationen des Vin Doux Naturel ein ganzjähriges Bewässerungsverbot, mit der Ausnahme von Muscat de Beaumes-de-Venise, wo unter bestimmten Voraussetzungen, nach behördlicher Genehmigung eine Bewässerung möglich ist.
Der Ertrag ist einheitlich auf 30 Hektoliter pro Hektar beschränkt, wobei der tatsächliche Ertrag bisher immer niedriger lag. Zur händischen Ernte gelangen nur Trauben der zugelassenen Rebsorten. Diese müssen äußerst reif, meist schon rosinenartig geschrumpft sein und mindestens 252 g Zucker pro Liter Most aufweisen, entsprechend einem potenziellen Alkoholgehalt von 14,4% Vol.
Mehr Informationen zu Vin Doux Naturel, Anbaugebiete, Rebsorten, Weinbereitung, Weinstile und Verkostungen.