Passito und Recioto bezeichnen italienische Süßweine, die beide aus rosinierten Trauben hergestellt werden. Früher wurden für Recioto nur die süßesten, reifsten Beeren verwendet, die sich in den außen am Rebstock liegenden Trauben befinden, welche die meiste Sonne und Wärme abbekommen. Vom Namen dieser Trauben, im Dialekt als Recie bezeichnet, – was Ohren bedeutet – leitet sich der Name Recioto ab. Heutzutage werden diese Trauben nicht mehr extra ausgelesen.
Im Veneto gibt es drei verschiedene Recioto. Der rubinrote Recioto della Valpolicella wird hauptsächlich aus Corvina veronese, manchmal ersetzt durch Corvinone und Rondinella hergestellt. Daneben gibt es den Recioto di Soave aus Garganega (min. 70%) und ergänzend aus Trebbiano di Soave, Pinot bianco, Chardonnay sowie anderen lokal zugelassenen weißen Sorten. Dieser süße Wein und ebenso der Recioto della Gambellara werden reduktiv ausgebaut und haben deswegen meist einen intensiv fruchtigen Geruch.
Daneben gibt es auch im Veneto Weine rosinierter Trauben, die sich Passito oder sogar wie in Gambellara Vin Santo nennen. Passito-Weine sind in in Italien häufig anzutreffen, auch wenn sie oft nicht so bezeichnet sind. Der bekannteste ist der in vielen Varianten existierende Vin Santo aus der Toskana. Weitere bekannte Vertreter von Passito-Weinen sind unter anderem der Malvasia delle Lipari, der Passito di Pantelleria, gekeltert aus Malvasia oder auch aus Muscat d’Alexandrie, der aus der gleichnamige Traube erzeugte Picolit aus dem Friaul, der piemontesische Passito von Erbaluce di Caluso und der Fior d’Arancio Passito aus den Colli Euganei.
Serviertemperatur 8° – 13° C
Verkostungen von Passito – Recioto