Diesen schon seit dem Mittelalter bekannten, leicht perlenden, fruchtigen und duftigen süßen Wein aus dem Piemont sollte man auf gar keinen Fall mit dem leicht süßlichen Asti Spumante verwechseln. Die Herstellung der beiden DOCG-Weine erfolgt nahezu gleich: Trauben der Sorte Moscato Bianco (Muscat Blanc à Petits Grains) werden gepresst, der entstandene Most wird geklärt und danach sofort bis zum Zeitpunkt der Weiterverarbeitung sehr stark gekühlt. Die mehrwöchige Gärung erfolgt in geschlossenen Tanks, um die natürliche Kohlensäure zu erhalten. Ist die angestrebte Restsüße erreicht, wird die Gärung durch Abkühlen unterbrochen.
Hier enden aber auch die Gemeinsamkeiten. Moscato d’Asti unterscheidet sich vom Asti Spumante durch niedrigeren Alkoholgehalt von 4,5% bis 6,5% (vs. 6% – 9.5%), niedrigeren Kohlensäuredruck von 1 bis 1,7 Atmosphären (vs. 3,5 – 4) und höherem potentiellen Alkoholgehalt von 10% (vs. 9%). Außerdem ist die Angabe des Jahrgangs beim Moscato d’Asti die Regel, während sich diese beim Spumante selten findet. Dieser benötigt, aufgrund des höheren Kohlensäuredrucks, einen Sektkorken, der Moscato d’Asti begnügt sich mit einem normalen Korkverschluss. Der Hauptunterschied zwischen den beiden, liegt allerdings darin, dass für Moscato d’Asti nur die reifsten, aromatischsten Trauben verarbeitet werden, die überwiegend aus hervorragenden, oft kalkreichen, klassischen Lagen aus den Bergen der Langhe stammen. Da der Moscato d’Asti mehr Aroma und Frucht hat, schmeckt er weniger süß als der Asti Spumante, obwohl dieser weniger Restzucker als der Moscato d’Asti hat. Mit seinem zarten Perlen und seinen fruchtigen und floral duftigen Aromen passt Moscato d’Asti ausgezeichnet zu Creme bavaroise.
Vom Asti Spumante gibt es außerdem eine flaschenvergorene Form, den Asti Spumante Metodo Classico, für den ein geringerer Höchstertrag pro Hektar sowie ein Alkoholgehalt von 6% bis maximal 8% vorgeschrieben ist. Von getrockneten Trauben gibt es den Moscato d’Asti Vendemmia Tardiva mit mindestens 11% Vol. Alkohol, entsprechend einem Passito. Auch wenn einige wenige Erzeuger flaschenvergorenen Asti Spumante herstellen, so entstammt doch der allergrößte Teil der jährlich erzeugten, rund 80 Millionen Flaschen einer industriellen Massenproduktion. Moscato d’Asti wird dahingegen hauptsächlich von kleineren Weingütern hergestellt – etwa vier Millionen Flaschen pro Jahr, und gilt auch als der qualitativ hochwertigere Wein.
Serviertemperatur 9° – 11° C