Ligurische Ambrosia – Moscatello di Taggia

ligurischer-weinbauDer Moscatello di Taggia war seit dem 14.Jahrhundert sowohl gern gesehener Gast an den englischen und flandrischen Königshöfen als auch an, zumindest einigen, päpstlichen Tischen. Lange galt dieser Wein als Symbol des ligurischen Weinbaus, bis im 19. Jahrhundert die Reblaus den Bestand dieser Sorte zur Bedeutungslosigkeit dezimierte und so die Rebsorte in Vergessenheit geraten ließ. Erst im Jahr 2003 wurden im Rahmen eines önologischen Forschungsprojekts der Universität Turin im Gemeindegebiet von Ceriana (Provinz Imperia) etwa 20 Pflanzen dieser Rebsorte wiederentdeckt.
Der Winzer Eros Mammoloti, hatte damals schon diese Suche mit initiiert und er engagiert sich auch heute noch für den Moscatello di Taggia. Mehr als einen Hektar hat er inzwischen mit der Rebsorte bestockt und stellt neben einem Passito auch einen trockenen Moscatello di Taggia her.
Seit 2011 ist der Moscatello di Taggia DOC-Wein, der in den Versionen Secco, Frizzante, Vendemmia Tardiva und Passito in definierten Gemeinden der Region hergestellt werden darf.
Nur 152 Flaschen sind vom verkosteten Moscatello di Taggia – Passito 2013  der Azienda Agricola Mammoloti hergestellt worden. Die Trauben für diesen Passito wachsen auf kargen, sandigen, süd- bis südöstlich ausgerichteten Terrassen in 350 bis 500 m Höhe.
Die gelesenen Trauben kommen in kleine Kisten und werden dann mehrere Wochen lang auf der (bedachten) Terrasse des Hauses ausgebreitet, mit täglicher Kontrolle und Wenden getrocknet. Ist der gewünschte Zuckergehalt erreicht, wird der sehr visköse Most gepresst und beginnt mit einer meist langsamen Spontanvergärung die weitere Vinifizierung in kleinen Fässern und/oder Edelstahl.

moscatello-di-taggia-mammolotiMoscatello di Taggia – Passito Riviera di Ponente DOC 2013, Azienda Agricola Mammoloti (Verkostet)
In der Nase Aprikosensirup, frisch geschälte Mandarinen und Orangen, getrocknete Feigen und leicht florale Aromen. Im Mund Pfirisch, Aprikose, Trockenfrüchte, Bitterorange, kräuterige Bitter- sowie etwas dunkle Fassnoten, lebendige, fruchtige Säure, klar, elegant, ausgewogene Süße, sehr gut balanciert durch Zusammenspiel von Süße, Säure und kräuterigen Bitternoten, sehr langer, etwas wärmender Abgang getragen von Frucht und Kräutern. Sehr guter Wein.

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